Realtalk: Wie wird dein Leben als Freelancer wirklich aussehen?

Realtalk: Wie wird dein Leben als Freelancer wirklich aussehen?

Nie wieder 9 to 5, keine Urlaubsanträge mehr und die nervigen Kollegen bist du auch los. Werde Freelancer, dann ist Arbeit nur noch Vergnügen – so zumindest die vielen Ratgeber und Artikel, die du überall im Internet findest. Doch die Realität sieht manchmal anders aus. In diesem Beitrag zeige ich dir sieben (Halb-)Wahrheiten, die jeder angehende Freelancer kennen sollte.

Werde Freelancer und dein Selbstbewusstsein schießt durch die Decke

Aller Anfang ist schwer, das ist klar. Du zweifelst an dir und deinem Können, hast Sorgen um deine Zukunft und vor jedem Kundengespräch knabberst du nervös an deinen Nägeln.

Wenn du aber erst einmal deine ersten Kunden hast, dann sieht die Welt ganz anders aus. Jeden Pitch meisterst du voller Selbstvertrauen und nichts kann dich mehr erschüttern. So zumindest die allgemeine Meinung.

Doch jetzt kommt die Wahrheit: Ja, mit jedem neuen Kunden und jedem neuen Auftrag steigt dein Selbstbewusstsein und durch eine gewisse Routine werden Kundenakquise und Projektablauf einfacher.

Doch egal wie lange du schon Freelancer bist, Phasen der Unsicherheit und Selbstzweifel werden dich immer wieder einholen: ein nörgelnder Kunde – egal ob berechtigt oder nicht – und du hinterfragst alles.

Aber: Es wird besser! Mit jedem Projekt entwickelst du dich weiter und kommst auch mit deinen Selbstzweifeln besser zurecht. Du wirst sie zwar nie ganz los, aber du lernst, sie schneller wieder beiseite zu schieben.

Freelancer werden und um die Welt reisen – ein Traum?

Mit dem Laptop am Strand, die kühle Kokosnuss daneben – wer träumt nicht davon?

Aber die Realität sieht leider anders aus. Zuerst einmal: Niemand arbeitet am Strand – zu heiß und vor allem zu sandig. Dein Laptop ist dein wichtigster Begleiter und das Risiko von Sand im Gehäuse geht niemand freiwillig ein.

Zusätzlich kommen noch weitere Herausforderungen auf dich zu: ständig die Suche nach gutem Internet und auch nach einer Unterkunft, die einen Schreibtisch hat. 

Wer Freelancer werden will, um reisen und arbeiten zu vereinen, braucht zudem noch eine große Portion Disziplin und Organisationstalent. Es ist nicht immer einfach, doch wieder am Laptop zu sitzen, während vor dir der Pool einladend in der Sonne glitzert.

Aber: Es ist definitiv möglich! Du musst für dich Routinen schaffen, in denen du produktiv an deinen Projekten arbeiten kannst. Du musst Ruhe bewahren, wenn dir das Internet mal wieder einen Strich durch die Rechnung macht und schnell Lösungen finden, um Deadlines und Termine einhalten zu können.

Und vor allem musst du langsam reisen. Denn niemand schafft es, jeden Tag von einem Highlight zum anderen zu flitzen und danach noch Power zu haben, um einige Stunden konzertiert zu arbeiten.

Freelancer werden und am Strand arbeiten?

Freelancer werden und am Strand arbeiten?

Werde Freelancer und mache Urlaub, wann du willst

Urlaubsanträge adé! Endlich hast du keinen Chef mehr, der dir deinen hartverdienten Urlaub genehmigen muss (und auch keine Kollegen, mit denen du dich einigen musst). Wenn du dich entscheidest Freelancer zu werden, kannst du immer Urlaub machen, wann du willst.

Doch auch hier ist die Wahrheit eine andere. Denn deine Kunden erwarten, dass ihre Aufgaben und Projekte erledigt werden. Als Freelancer bist du genauso an Deadlines und Abgabetermine gebunden, wie als Angestellter. Eben mal sechs Wochen mit dem Camper durch die USA reisen, ist also auch als Freelancer nicht spontan möglich.

Aber: Natürlich kannst du so vorausschauend arbeiten und z. B. entsprechend vor- und nacharbeiten, dass du dir deinen Urlaub genau dann legen kannst, wenn du es willst. So sind auch längere Auszeiten möglich, die in einem normalen 9-to-5-Job nicht gern gesehen werden.

Und mit ein bisschen Vorbereitung und Organisation kannst du deine Arbeit auch von unterwegs erledigen und dir auf diese Art schnell ein paar Tage in einer anderen Umgebung gönnen.

Werde Freelancer und du bist die verhasste 40-Stunden-Woche los

Wenn du Freelancer wirst, bestimmst du, wie viele Stunden du in der Woche arbeiten möchtest.

Doch gerade in der Anfangszeit wirst du jeden Auftrag dankend annehmen, denn als Neuling stehen die Kunden noch nicht Schlange. Und bevor du dir in deiner Nische einen Namen gemacht hast, sind deine Stundensätze ebenfalls geringer, als erhofft.

Daher arbeitest du gerade am Anfang deutlich mehr als die üblichen 40 Stunden und auch später wird es immer wieder Projekte geben, die etwas mehr Einsatz erfordern.

Aber: Du kannst deine Arbeitszeit komplett frei einteilen. Vormittags ein paar Stunden und dann wieder am Abend arbeiten, während du mittags die Sonne genießt? Mach das.

Lieber Mittwoch und Donnerstag frei nehmen und dafür am Wochenende durcharbeiten? Geht auch.

Arzttermin und Besuch beim Amt gehen nur zu den Öffnungszeiten? Kein Problem.

Wenn du als Freelancer arbeitest, gehen Freizeit und Arbeit Hand in Hand. Dadurch wird dein gesamter Tag deutlich produktiver. Und der größte Vorteil: nie wieder die Zeit im Büro absitzen, obwohl nichts mehr zu tun ist. Wenn du mit deinen Aufgaben fertig bist, dann klappst du den Laptop zu und der Rest des Tages gehört dir.

Nie wieder 40 Stunden Woche, wenn du Freelancer wirst?

Nie wieder 40 Stunden Woche, wenn du Freelancer wirst?

Werde Freelancer und verdiene direkt das große Geld

Du bist der Experte auf deinem Gebiet und überdurchschnittliche Stunden- und Tagessätze sind normal. Social Media und Co. möchten dir das gerne weismachen. Doch auch in diesem Punkt sieht die Wahrheit manchmal ein wenig anders aus.

Wenn du als Freelancer einsteigst, ist es normal, dass du eine gewisse Unsicherheit in deinem Tun an den Tag legst. Im ersten Akquisegespräch treten die wenigsten Freelance-Anfänger super professionell und selbstsicher auf. Wie auch? Du machst das schließlich zum ersten Mal.

Ohne dieses selbstsichere Auftreten wirst du jedoch auch keine super hohen Stundensätze durchsetzen können. Versetz dich mal in die Situation deines Gegenübers: Du bist nur bereit, einem Freelancer viel Geld zu bezahlen, wenn dein erster Eindruck ist, dass du es mit einem Profi und Experten zu tun hast, der ganz genau weiß, was er tut und wie der Hase läuft. Dann fühlst du dich bei ihm gut aufgehoben und investierst gerne dein Geld.

Wenn dein Gegenüber jedoch unsicher rüberkommt und du sofort merkst, dass er Neuling ist und sich in die Arbeit mit Kunden erst reinfinden muss, dann färbt diese Unsicherheit auch auf dich ab – indem du dich fragst, ob eine Zusammenarbeit mit diesem Freelancer die richtige Wahl ist. Vielleicht suchst du dir doch lieber jemanden, der professioneller ist und mehr Erfahrungen hat – zumindest wenn beide Freelancer gleich teuer sind.

Wenn dir der unerfahrenere Freelancer jedoch ein günstigeres Angebot macht, bist du viel eher gewillt, mit ihm zusammenzuarbeiten, da sich die Nachteile für dich reduzieren.

Sei dir als Freelance-Anfänger also bewusst darüber, dass du nicht mit den Stundensätzen der Profis, die das schon jahrelang machen, einsteigen kannst. Du musst erstmal lernen, wie die Arbeit mit Kunden funktioniert – und selbstsicherer in deinem Tun werden. Erst dann kannst du auch deine Stundensätze anheben.

Aber: Egal, wie wenig Geld du am Anfang verdienst, es wird sich für dich immer wie ein Sechser im Lotto anfühlen, weil du es für dich verdienst hast! Und nach einiger Zeit werden deine Kunden deine höheren Preise akzeptieren, weil sie von dir und deiner Leistung überzeugt sind. Damit ist es also möglich, auch mehr zu verdienen als jetzt auf deinem Gehaltszettel steht.

Werde Freelancer und die Arbeit fühlt sich nie wieder wie Arbeit an

Der Satz ist bekannt: Tue, was du liebst und du arbeitest keinen einzigen Tag mehr!

Und das stimmt, zumindest zum Teil. Denn Dinge, die wir lieben, fühlen sich nie nach Arbeit an. Wenn du Freelancer wirst, bietest du in der Regel eine Dienstleistung an, die du gerne machst.

Doch jeder Selbstständige hat Aufgaben und Projekte, die er nicht mag. Sei es die lästige Buchhaltung oder die nervige Kundenakquise. Vielleicht musst du dich auch mal mit einem anstrengenden Kunden herumschlagen, der zwar gut zahlt, dem du aber alles dreimal erklären musst. Und sicher wirst du auch mal ein paar Tage haben, an denen du dich nicht motivieren und auch nicht den Kollegen im Nachbarbüro um Hilfe bitten kannst.

Aber: Zum Glück halten sich diese Phasen in Grenzen. Du lernst, ungeliebte Aufgaben schnell und effizient zu erledigen und bekommst mit der Zeit ein Gespür für Kunden, die du lieber nicht annehmen solltest. Und ein ganz klarer Vorteil ist natürlich auch, dass du entscheidest, ob du das nächste Projekt bei einem anstrengenden Kunden annimmst oder dankend ablehnst.

Werde Freelancer und du bist deine Kollegen los

Werde Freelancer und du bist deine Kollegen los

Werde Freelancer und du hast keine nervigen Kollegen mehr

Der Kollege am Nachbartisch schlürft beim Kaffee trinken, die Empfangsdame muss dich immer mit dem neuesten Tratsch aufhalten und in Ruhe arbeiten ist im Großraumbüro einfach nicht möglich. Ein Hoch auf das Home Office und die Freelance-Tätigkeit!

Das unterschreibe ich dir sofort – zumindest an den meisten Tagen. Und an einigen wenigen anderen Tagen vermisse ich den Austausch mit Kollegen und das gemeinsame Arbeiten an Projekten.

Ich vermisse die kurze Pause beim Kaffee holen, wenn ich schon wieder stundenlang bewegungslos am Laptop sitze. Und manchmal vermisse ich auch den Tratsch.

Aber: Daher wurden Coworking Spaces erfunden und die Zahl wächst weltweit. Auch andere Konzepte wie Mastermind-Gruppen und Coliving-Möglichkeiten setzen sich weiter durch, so dass sich jeder Freelancer das Umfeld schaffen kann, das er braucht.

 

Die Realität für Freelancer sieht oft ein wenig anders aus, als es in den Medien dargestellt wird. Vom schnellen Geld bis zum Arbeiten unter Palmen ist alles vertreten. Wenn du Freelancer werden willst, dann lasse dich von diesen Versprechen nicht blenden. Ich garantiere dir: Es wird sich auszahlen! Aber dafür brauchst du Geduld und Durchhaltevermögen.

Welche Wahrheiten über das Freelancer-Leben hast du bereits entdecken können? Verrate es mir in den Kommentaren.

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Die Top 5 Gründe, warum du als Freelancer arbeiten solltest

Die Top 5 Gründe, warum du als Freelancer arbeiten solltest

Du hast die Schnauze voll davon, 40 Stunden deiner wertvollen Lebenszeit pro Woche für den Traum deines Chefs zu opfern? Dich nervt es, unflexibel zu sein und um Urlaub betteln zu müssen? Du hast keine Lust mehr, tagein tagaus im gleichen Büro mit den gleichen Kollegen eingesperrt zu sein? Du würdest viel lieber dein eigenes Ding machen und unabhängig sein? Versteh ich! Wenn du Ansporn brauchst, dich selbstständig zu machen, kommen hier fünf gute Gründe, warum du unbedingt als Freelancer arbeiten solltest.

Grund #1, warum du als Freelancer arbeiten solltest: mehr Flexibilität

Wenn du als Freelancer arbeitest, kannst du am Laptop sitzen, wann immer du willst: nachts, sonntags, an Feiertagen – und dafür eben nicht unbedingt Montagmorgen um neun und auch nicht zwingend freitags um 17.30 Uhr. Keiner verlangt von dir, dass du von 9 bis 18 Uhr deine Zeit im stickigen Büro absitzt – und das im schlimmsten Fall sogar dann, wenn gerade gar nichts zu tun ist.

Als Freelancer bestimmst du deine Zeiteinteilung selbst. So kannst du bei schönem Wetter erstmal die Sonne genießen und dich anschließend an den Schreibtisch setzen oder auch mal die Nacht zum Tag machen oder den Montag zum Sonntag. Auch wenn eine Selbstständigkeit nicht unbedingt weniger Arbeit bedeutet, ist diese Freiheit doch unbezahlbar.

Diese Flexibilität zeigt sich nicht nur in der freien Wahl deiner Arbeitszeiten, sondern auch bei der Urlaubsplanung: Deine Freunde haben spontan einen dreiwöchigen Roadtrip geplant und du würdest gerne mit? Jetzt musst du das aber zuerst mit deinen Kollegen absprechen, anschließend deinen Chef fragen und dann noch einen offiziellen Urlaubsantrag stellen, der wochenlang nicht bearbeitet wird. Du ahnst schon, dass das nichts wird, weil länger als zwei Wochen Urlaub am Stück eh nicht drin sind. Und so kurzfristig geht das sowieso aus Prinzip nicht. Kennst du das?

Wenn du als Freelancer arbeitest, musst du niemanden um Urlaub anbetteln und hoffen und bangen, dass er genehmigt wird. Im Gegenteil. Du könntest so viel frei machen, wie du willst. Das klingt jetzt natürlich besonders verlockend, aber ganz so einfach ist es dann doch nicht.

Wenn du Langzeitkunden hast, gehen damit gewisse Verpflichtungen einher und du kannst nicht einfach abhauen ohne Bescheid zu sagen. Eventuell musst du vor deinem Urlaub nochmal richtig ranklotzen und anschließend nacharbeiten. Aber immerhin entscheidest du ganz alleine, wann und wie lange du wegfährst. Und ob du dann zwischendurch doch noch einen Auftrag fertig machst, bleibt ja dann dir überlassen.

Ich liebe es mittlerweile einfach so sehr, dass ich alles selbst entscheiden kann, dass ich es gegen nichts in der Welt mehr eintauschen wollen würde. 😍

Grund #2, warum du als Freelancer arbeiten solltest: mehr Selbstbestimmtheit

Du hast keinen Bock mehr auf deutsches Schmuddelwetter und willst eine Zeit lang (oder für immer) als Freelancer unter Palmen arbeiten? Kein Problem. Sofern du eine Tätigkeit ausübst, die ortsunabhängig ist, kannst du von überall auf der Welt arbeiten.

Es gibt Jobs, für die ein Laptop und eine stabile Internetverbindung alles ist, was du brauchst. Und das bedeutet, dass du super flexibel bist und dich vielleicht gar nicht zwischen Reisen und Arbeiten entscheiden musst. Denn wenn du als Freelancer arbeitest, kannst du im Zweifelsfall deinen Job einfach mitnehmen – auf den dreiwöchigen Roadtrip mit Freunden?! 😉

Ein weiterer Pluspunkt hierbei ist, dass du dir das Konzept der Geoarbitrage zunutze machen kannst. Das heißt, du hältst dich in einem Land auf, in dem die Lebenshaltungskosten niedrig sind, wirst aber in einer starken Währung, wie dem Euro, bezahlt und verdienst dementsprechend sehr gut.

Die ersten 1.000 Euro pro Monat als Freelancer zu verdienen, ist nicht schwer. Das schaffst du meist innerhalb von ein paar Wochen. In Ländern wie Thailand oder Indonesien kannst du von diesen 1.000 Euro sehr gut leben – wohingegen du in Deutschland mit diesem Betrag dir gefühlt gar nichts leisten kannst und vielleicht gerade so über die Runden kommst.

Wenn du dich im günstigen Ausland aufhältst, erleichtert dir das deinen Start also sehr, du hast weniger finanziellen Druck (und damit Existenzängste) und kannst trotzdem ein ganz gutes Leben führen und zur Massage und auswärts essen gehen. 

Die Selbstbestimmtheit zeigt sich aber nicht nur darin, dass du ortsunabhängig bist. Du bist auch frei in der Entscheidung, was du wann tust. Klar müssen auch als Freelancer bestimmte Aufgaben bis zu einem gewissen Zeitpunkt erledigt sein – auch die unliebsamen. Aber du entscheidest selbst, wann du was abarbeitest.

Es gibt nun mal Tage, an denen du kreativ bist und es gibt Tage, an denen du dich besser auf Bürokratisches fokussieren kannst. Und das Gute: Wer als Freelancer arbeitet, entscheidet selbst, was gerade für ein Tag ist.

Genauso entscheidest du auch, ob heute ein Tag ist, an dem du alleine in deiner Jogginghose von der Couch aus arbeitest oder ob du lieber in ein Coworking Space oder Café gehst, um dort im Getümmel produktiv zu sein.

Grund #3, warum du als Freelancer arbeiten solltest: dein Einkommen

Dich ärgert, dass dein Chef mit dem Unternehmen den großen Reibach macht, während du mit deinem Gehalt nur einen Mini-Bruchteil dessen abbekommst, obwohl du einen großen Teil zu seinem Erfolg beiträgst? Wenn du als Freelancer arbeitest, ist damit Schluss. Du wirtschaftest ausschließlich in deine eigene Tasche und nicht für jemand anderen, der das große Geld damit macht.

Wenn du als Freelancer arbeitest, bestimmst du außerdem deine Preise und somit dein Einkommen selbst. Während bei einem Angestellten meist nach oben hin irgendwann Schluss ist, ist dein Gehalt als Freelancer nicht gedeckelt. Das heißt, du hast großen Einfluss darauf, wie viel du im Monat verdienst.

Hier gibt es verschiedene Stellschrauben, an denen du drehen kannst: Zum einen kannst du natürlich mehr arbeiten, um mehr zu verdienen und zum anderen kannst du deine Preise sukzessive nach oben anpassen.

Grund #4, warum du als Freelancer arbeiten solltest: dein persönliches Wachstum

Dein Job langweilt dich und täglich grüßt das Murmeltier? Du hast das Gefühl auf der Stelle zu treten, jeden Tag das Gleiche zu tun und dich nicht weiterzuentwickeln? Als Selbstständiger wird es dir nicht so gehen.

Du wächst zwangsläufig über dich hinaus, weil du plötzlich Aufgaben meistern musst, die vorher eine andere Abteilung übernommen hat, so dass du täglich Neues dazulernst. Und nicht nur das. Wenn du anfängst als Freelancer zu arbeiten, kannst du dich neu erfinden oder dich sogar ganz deiner Leidenschaft widmen.

Als Freelancer kannst du dich stets verwandeln, weiterentwickeln und deine Angebotspalette um- oder ausbauen. Angenommen du hast dich bereits als Texterin selbstständig gemacht, merkst dann aber, dass dir Social Media eigentlich viel mehr Spaß macht. Dann musst du nicht erst deinen Chef fragen, ob du die Abteilung wechseln kannst. Du tust es einfach.

So habe ich meine Leistungen z. B. am Anfang als virtuelle Assistentin angeboten und dann von einem Tag auf den anderen entschieden, dass ich mich nun Texterin und Social Media Managerin nennen möchte – ganz ohne jemanden um Erlaubnis fragen zu müssen. Welcher Angestellte ist bitte so frei in seiner Tätigkeit, dass er das tun könnte? 

Grund #5, warum du als Freelancer arbeiten solltest: höhere Motivation

Als Angestellter musst du oft Aufgaben stumpf abarbeiten, weil dein Chef sie dir so aufgetragen hat. Eigentlich machen sie für dich überhaupt keinen Sinn, doch Widerspruch ist zwecklos. Wenn du als Freelancer arbeitest, kannst du selbst bestimmen, wie du deine Aufgaben erledigen willst – so dass es vielleicht effizienter und sinnvoller ist.

Auch wenn hier natürlich ebenso ein paar ungeliebte Aufgaben anfallen, bist du motivierter und das Arbeiten macht dir mehr Spaß, weil du weißt, wofür du es tust. Nämlich für dich.

Dich haben diese Argumente überzeugt und du willst am liebsten direkt durchstarten? Du hast aber noch einige Fragezeichen im Kopf, wie das konkret funktioniert, als Freelancer zu arbeiten?

In meinem Coaching-Programm gehen wir jeden einzelnen Schritt auf dem Weg in die Selbstständigkeit als Freelancer durch: angefangen beim Finden einer für dich geeigneten Dienstleistung, über Steuer- und Versicherungsthemen, bis hin zur Abrechnung und Kalkulation angemessener Stundensätze und Pauschalpreise sowie natürlich deiner Arbeitsorganisation im Alltag als Freelancer. Ich zeige dir Step by Step, wie auch du Freelancer werden kannst. Wenn du nähere Informationen dazu möchtest, schau mal hier vorbei.

Fallen dir weitere gute Gründe ein, warum du als Freelancer arbeiten solltest? Hast du bereits Erfahrungen gesammelt und kennst weitere Vorteile? Dann freue ich mich über einen Austausch mit dir in den Kommentaren.

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5 typische Anfängerfehler als Freelancer und wie du sie vermeidest

5 typische Anfängerfehler als Freelancer und wie du sie vermeidest

Als ich mich vor drei Jahren selbstständig gemacht habe, habe ich anfangs einiges falsch gemacht. Ich habe mich unter meinem Wert verkauft und für viel zu wenig Geld gearbeitet. Ich habe mich bei Projekten mit Pauschalpreis verkalkuliert und schlussendlich bei einem Projekt mal für läppische 4,60 Euro pro Stunde geschuftet. Und ich habe hier und da mal falsche Prioritäten gesetzt. Und das ist auch okay.

Ich kenne keinen Freelancer, der sagen könnte: „Ich habe von Anfang an alles richtig gemacht.“ Für mich waren das alles sehr hilfreiche Erfahrungen, die ich nicht missen möchte. Denn diese Learnings haben mir letztendlich gezeigt, wie es richtig geht. Heute weiß ich genau, was ich tun muss, um als Freelancer erfolgreich zu sein.

Um dir diese Fehler und einigen Frust zu ersparen, zeige ich dir in diesem Beitrag fünf typische Anfängerfehler als Freelancer und gebe dir Tipps, wie du sie vermeidest. Mit diesem Wissen wirst du einen leichteren Start als Freelancer haben und kannst dir ein wenig Lehrgeld sparen.

 1. Anfängerfehler als Freelancer: Du nutzt Job-Plattformen.

Die meisten Freelancer denken, dass Job-Plattformen wie z. B. upwork.com das Nonplusultra sind und du nur darüber Kunden findest. Das ist, mit Verlaub, absoluter Blödsinn. Klar, am Anfang können diese Portale hilfreich sein, um erste Referenzen zu sammeln und sich auszuprobieren. Aber auf Dauer macht es keinen Sinn, dort nach gut zahlenden Kunden zu suchen. Das große Problem an diesen Portalen ist nämlich, dass die Auftraggeber, die sich dort tummeln, alles extra günstig wollen, deine Arbeit nicht wertschätzen und dich teilweise auch dementsprechend behandeln. Es gibt schließlich immer irgendjemanden, der es für weniger Geld macht. Eine Bezahlung von zehn Euro pro Stunde oder sogar weniger ist hier nicht unüblich und das ist, wie du dir denken kannst, ein absoluter Hungerlohn.

Es gibt weitaus bessere Möglichkeiten, um Kunden zu finden. Eine davon ist dein Netzwerk. Alleine schon offen zu kommunizieren und die Leute in deinem Umfeld wissen zu lassen, dass du jetzt als Freelancer arbeitest, kann dir viel besser zahlende und langfristige Kunden bringen. Das ist aber nur einer von vielen Wegen zu netten Auftraggebern.

 2. Anfängerfehler als Freelancer: Du verkaufst dich unter deinem Wert.

Gerade am Anfang, wenn du noch nicht viel Erfahrung hast, wird es dir schwer fallen, einen angemessenen Stundensatz zu verlangen. Selbstzweifel, Unwissen und Unsicherheit machen dir einen Strich durch die Rechnung. Du denkst vielleicht, deine Arbeit sei gar nicht so viel wert oder du willst nicht dreist wirken. Aber auch das ist Blödsinn. Mach dir bewusst, was du deinem Kunden für einen Mehrwert lieferst und lass dich angemessen bezahlen. Du kannst schließlich auch nicht nur von Luft und Liebe leben.

Ein typischer Anfängerfehler, den frischgebackene Freelancer oft begehen, ist ihr Einkommen mit dem eines Angestellten zu vergleichen. Diese Rechnung hinkt allerdings gewaltig, denn gerade als Freelancer musst du einen ordentlichen Stundensatz verlangen, da du z. B. deine Sozialversicherungsbeiträge selbst zahlst. Außerdem brauchst du einen Puffer für Zeiten mit schlechter Auftragslage, für Krankheitstage und noch einige weitere Dinge. Das heißt, du kannst nicht einfach dein Angestelltengehalt auf Tagessätze herunterrechnen und das als Honorar verlangen. Es ist viel komplexer.

Bei der Kalkulation spielt vor allem das richtige Mindset eine große Rolle: Du musst lernen, wie ein Unternehmer zu denken, denn auch, wenn du denkst, dass du ja “nur” Freelancer bist, hast du eigentlich dein eigenes kleines Unternehmen zu führen. Anfangs ist es gar nicht so einfach, einen realistischen Stundensatz zu berechnen – und zwar im Idealfall einen, mit dem du nicht nur in Ländern mit niedrigen Lebenshaltungskosten gut leben kannst.

Anfängerfehler als Freelancer: zu geringe Preise

Wichtig ist auch, dass du nicht nur miteinberechnest, wie viel Geld du zum Leben brauchst, sondern auch, wie viele Stunden du realistisch gesehen pro Monat für deine Kunden arbeiten kannst. Zu deinem neuen Dasein als Freelancer zählen nämlich auch Aufgaben wie Buchhaltung und Akquise, die Zeit in Anspruch nehmen, aber nicht direkt vom Kunden bezahlt werden. Natürlich kannst du, wenn du dich damit wohler fühlst, zu Beginn deiner Selbstständigkeit erstmal niedrigere Sätze nehmen und dich langsam steigern. Das Gute am Freelancen ist ja auch, dass du dein Honorar bei jedem neuen Kunden anpassen und schlecht zahlende Kunden nach einer Weile aussortieren kannst.

 3. Anfängerfehler als Freelancer: Du priorisierst deine Aufgaben falsch.

Du bastelst seit Wochen an deiner Website und fragst dich, warum kein Geld auf dein Konto fließt? Kein Wunder, oder? Überlege dir, was am Anfang wirklich wichtig ist und wodurch du erste zahlende Kunden findest. Wenn du zwar eine perfekte Website hast, sie aber keiner entdeckt, hilft dir das nicht viel auf dem Weg, ein erfolgreicher Freelancer zu werden.

Kümmere dich am Anfang erstmal um die Dinge, die dich voranbringen. Anstatt stundenlang an deiner Website zu sitzen, solltest du lieber Akquise betreiben und dein Netzwerk vergrößern, um möglichst bald einen ersten Auftrag an Land zu ziehen. Zum eigenen Webauftritt als Freelancer gibt es gerade am Anfang ein paar Möglichkeiten, die genauso effektiv wie eine Website sind, aber wesentlich weniger Zeit in Anspruch nehmen.

Bastle dir zum Beispiel eine simple Leistungsübersicht, die du an Interessenten per E-Mail verschicken kannst. Das Ganze nimmt vielleicht einen Nachmittag deiner Zeit in Anspruch. Anschließend hast du etwas für potentielle Kunden in der Hand, so dass du ihnen alle wichtigen Infos auf einen Blick zusenden kannst und sie sich einen ersten Eindruck von dir und deiner Arbeit machen können.

 4. Anfängerfehler als Freelancer: Du verzettelst dich.

Ein typischer Anfängerfehler als Freelancer ist es auch, sich zu verzetteln. Auf einmal musst du dich um jeden Bereich deines kleinen Unternehmens selbst kümmern – auch um die vielleicht ungeliebten organisatorischen und bürokratischen Dinge. Du musst jede Rechnung selbst stellen, jeden Auftrag und jede Deadline auf dem Schirm haben. Es gibt keine Buchhaltung mehr, die sich um den Papierkram kümmert und niemanden, der dich an deine To-Dos erinnert. Wenn du eine Rechnung nicht stellst, wird der Kunde dir nichts bezahlen. Wenn du einen Auftrag vergisst, bist du vermutlich deinen Kunden los.

Darum kann ich dir nur wärmstens empfehlen, von Anfang an sehr strukturiert zu arbeiten. Überlege dir ein System, das gut für dich funktioniert und benutze Tools, die dir die Arbeit erleichtern. So geht nichts unter und du hast die volle Kontrolle über dein Business. Tools zur Arbeitsorganisation, die ich verwende, sind unter anderem: Evernote, Toggl und Slack.

Anfängerfehler als Freelancer: sich verzetteln

 5. Anfängerfehler als Freelancer: Du fängst nicht an, weil du noch nicht bereit bist.

Start before you’re ready! Bestimmt hast du den Spruch schon mal gehört, oder? Gerade heutzutage, wo Start-ups wie Pilze aus dem Boden schießen, wird dieses Motto immer beliebter. Und es ist definitiv was dran! Du denkst, du müsstest erst noch zwölf Weiterbildungen besuchen, um dich als Freelancer selbstständig machen zu können? Du hast das Gefühl, noch nicht bereit zu sein und erst noch lernen zu müssen, wie man X, Y und Z macht? Da liegst du falsch!

Das Gefühl, nicht bereit zu sein, wird niemals weggehen. Wenn du wartest, bis du dich bereit fühlst, wartest du, bis es zu spät ist. Irgendwann musst du springen. Wir haben immer das Gefühl, noch nicht gut genug zu sein, noch nicht genug zu wissen und uns erst perfekt vorbereiten zu müssen. Wenn du jedoch einfach startest, wirst du feststellen, dass du dich auf manche Aufgaben gar nicht vorbereiten kannst und loslegen musst, um in sie hineinzuwachsen – learning by doing sozusagen.

Anfängerfehler als Freelancer: nicht bereit sein

Wie du siehst gibt es einige Dinge, die du falsch machen kannst, wenn du Freelancer werden möchtest. Manche kannst du als typische Anfängerfehler verbuchen, aus denen du lernst, andere sind vielleicht schwerwiegender und bedeuten das Aus deiner Selbstständigkeit. Auch ich war vor dem ein oder anderen Fehltritt nicht gefeit. Dabei ist es eigentlich gar nicht so schwer, wenn du ein paar Dinge beachtest und weißt, worin die Hürden liegen. Du musst nicht jeden Anfängerfehler als Freelancer selbst machen, um herauszufinden, wie es besser geht.

Hättest du gerne weitere hilfreiche Tipps und Tricks, wie du dich von Anfang an erfolgreich selbstständig machst? In meinem Coaching-Programm gehen wir jeden einzelnen Schritt auf dem Weg in die Selbstständigkeit als Freelancer durch: angefangen beim Finden einer für dich geeigneten Dienstleistung, über Steuer- und Versicherungsthemen, bis hin zur Abrechnung und Kalkulation angemessener Stundensätze und Pauschalpreisen sowie natürlich deiner Arbeitsorganisation im Alltag als Freelancer. Ich zeige dir Step by Step, wie auch du Freelancer werden kannst. Wenn du nähere Informationen dazu möchtest, schau mal hier vorbei.

Fallen dir weitere typische Anfängerfehler als Freelancer ein, mit denen du – oder vielleicht auch andere – zu kämpfen hast? Lasse es mich in den Kommentaren wissen!

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Gründungszuschuss beantragen – einfacher als gedacht!

Gründungszuschuss beantragen – einfacher als gedacht!

Du willst dich selbstständig machen und endlich als Freelancer durchstarten? Herzlichen Glückwunsch, denn diese Entscheidung wird dein Leben verändern – und zwar gewaltig! Doch aller Anfang ist schwer und du weißt nicht, wie du dich in den ersten Monaten finanzieren sollst? Die Antwort: Gründungszuschuss beantragen!

Ich habe die liebe Anika Bors, ehemalige virtuelle Assistentin und nun Gründerin einer Podcast-Service-Agentur, interviewt und nachgefragt, wie du den Gründungszuschuss beantragen kannst und damit in deiner Anfangszeit finanziell unterstützt wirst. Wie läuft die Beantragung ab? Musst du das Geld zurückzahlen und unter welchen Voraussetzungen hast du überhaupt Anspruch darauf? Antworten auf diese und noch weitere Fragen gibt uns Anika im Interview.

Leichter als gedacht: Gründungszuschuss beantragen

In den zahlreichen E-Mails und meinen Coaching Sessions, in denen ich angehende Freelancer bei ihrem Start in die Selbstständigkeit unterstütze, bekomme ich oft folgende Frage gestellt: Wie kann ich den Gründungszuschuss beantragen, um mir finanzielle Unterstützung für meinen Start zu sichern?

Meine ehrliche Antwort bisher: Ich habe keine Ahnung!

Als ich vor einigen Jahren den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt habe, hatte ich mir ein kleines finanzielles Polster angespart und bin dafür nach Thailand geflogen, um neben wärmeren Temperaturen vor allem von den günstigeren Lebenshaltungskosten zu profitieren.

Doch diese Option ist nicht für jeden etwas. Daher habe ich beschlossen, mir für die Frage nach dem Gründungszuschuss Hilfe von jemandem zu holen, der diesen Prozess erfolgreich durchlaufen hat.

An dieser Stelle kommt Anika Bors ins Spiel. Sie ist als virtuelle Assistentin gestartet und hat heute eine eigene Podcast-Service-Agentur, mit der sie ihren Kunden dabei hilft, Podcasts technisch einwandfrei umzusetzen.

Vor einigen Jahren hat Anika erfolgreich den Gründungszuschuss beantragt und stand nun meinen vielen Fragen Rede und Antwort.

Wer kann einen Gründungszuschuss beantragen?

Anika: “Prinzipiell jeder! Jedoch geht das nur aus der Arbeitslosigkeit heraus. Zusätzlich bekommen in der Regel nur diejenigen einen Gründungszuschuss bewilligt, bei denen die Chancen auf die Vermittlung in einen neuen Job eher schwierig sind.

Daher ist es wichtig, die Selbstständigkeit als Ausweg aus der Arbeitslosigkeit zu präsentieren und auf keinen Fall als Kündigungsgrund. Sonst stehen die Chancen auf die Bewilligung von Anfang an schlecht.

Denn der Zuschuss ist eine reine Ermessungsleistung und ob man überhaupt einen Antrag auf den Gründungszuschuss stellen darf, entscheidet letztendlich der persönliche Betreuer bei der Agentur für Arbeit. Der ist jedoch in erster Linie dazu verpflichtet, dich wieder in einen festen Job zu vermitteln.”

Welche Tätigkeiten werden durch den Gründungszuschuss gefördert?

Anika: “Durch den Zuschuss werden alle Tätigkeiten gefördert, die in Vollzeit und mindestens 15 Stunden pro Woche ausgeführt werden. Dazu muss das präsentierte Konzept deiner Tätigkeit nachweisen, dass du damit langfristig deine Existenz sichern kannst.

Auch wenn du dich entschließt, dein laufendes Nebengewerbe in ein Hauptgewerbe umzuwandeln, kannst du dafür den Gründungszuschuss beantragen. Dafür wird das Datum der Eintragung deines Hauptgewerbes geprüft. Eine Beantragung muss definitiv vorher stattfinden.”

Unter welchen Voraussetzungen kann man den Gründungszuschuss beantragen?

Anika: “Um den Gründungszuschuss zu beantragen, musst du mindestens einen Tag arbeitslos gemeldet sein. Zusätzlich müssen von deinem Anspruch auf Arbeitslosengeld (ALG 1) noch mindestens 150 Tage übrig sein. ALG 1 bekommst du bei nicht selbst verschuldeter Kündigung für die Dauer von 12 Monaten. Solltest du eigenverantwortlich gekündigt haben, wirst du für eine bestimmte Dauer für das Arbeitslosengeld gesperrt, höchstens jedoch für drei Monate.

Wichtig ist: Dein Vermittler muss zustimmen, dass du den Gründungszuschuss beantragen kannst. Bereite dich also darauf vor, dass du ziemlich viele Fragen zu deiner Businessidee beantworten wirst. Mit was willst du dich selbstständig machen? Wie sieht dein Plan aus? Wie kannst du dich damit langfristig finanzieren?

Um den Gründungszuschuss dann zu beantragen, brauchst du einen fertigen Business- und Finanzplan. Diese beiden müssen von einer fachkundigen Stelle, wie zum Beispiel der IHK, einem Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer, begutachtet werden.”

Gründungszuschuss erfolgreich beantragen

Gründungszuschuss erfolgreich beantragen

Wie errechnen sich Höhe und Dauer der Förderung, wenn ich erfolgreich einen Gründungszuschuss beantragt habe?

Anika: “Die Förderung gibt es in zwei Etappen.

Im ersten Schritt errechnet sich die Höhe, gleich der Höhe deines ALG 1, an deinem durchschnittlichen Gehalt der letzten 12 Monate plus einer Pauschale von 300 Euro für die Sozialversicherungen. Diesen Betrag bekommst du zunächst für sechs Monate.

In der zweiten Etappe kannst du nach Ablauf dieser sechs Monate eine Verlängerung für weitere neun Monate beantragen, wenn du dich mit deinem Business noch nicht vollständig finanzieren kannst. Du bekommst aber lediglich die 300 Euro Zuschuss und nicht mehr den ganzen Betrag.

Und natürlich wird durch die Agentur für Arbeit auch gründlich geprüft, ob du für den weiteren Zuschuss noch berechtigt bist.

Um diese Verlängerung zu beantragen reicht wohl eine schriftliche Erklärung und der Nachweis über deine Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR). Da ich das aber selbst nicht in Anspruch genommen habe, weiß ich das nur vom Hörensagen.”

Muss ich den Gründungszuschuss zurückzahlen?

Anika: “Nein, wenn du den Gründungszuschuss erfolgreich beantragt hast, bekommst du für maximal 15 Monate Unterstützung, die du weder versteuern, noch zurückzahlen musst.”

Welche Unterlagen brauche ich, um den Gründungszuschuss zu beantragen?

Anika: “Dafür benötigst du den ausgefüllten Antrag, deinen Business- und Finanzierungsplan, eine Tragfähigkeitsbescheinigung, deinen Lebenslauf und die Anmeldung deiner Selbstständigkeit.”

Was ist eine Tragfähigkeitsbescheinigung?

Anika: “Eine Tragfähigkeitsbescheinigung ist eine neutrale Begutachtung des Businessplans. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass aus deiner Businessidee eine existenzsichernde Selbstständigkeit wird?

Diese Bescheinigung kann nur von bestimmten Stellen ausgestellt werden, dazu gehören Steuerberater, entsprechende Kammern, Unternehmensberatungen, die auf die Erstellung von Businessplänen spezialisiert sind oder Gründerzentren. Frage einfach deinen Vermittler bei der Agentur für Arbeit. Er oder sie kann dir Tipps geben, an wen du dich dafür wenden kannst.”

Wie erstelle ich einen Businessplan, um den Gründungszuschuss zu beantragen?

Anika: “Zunächst: Keine Angst vor dem Businessplan! Das ist ein Thema, vor dem sich viele fürchten, dabei ist das wirklich zu bewältigen.

Du brauchst auf jeden Fall einen Kapitalbedarfs- und Finanzierungsplan für die nächsten drei Jahre. Aber dafür gibt es viele hilfreiche Informationen und auch Vorlagen im Internet.

Außerdem gibt es viele Beratungsstellen, die dir bei der Erstellung des Businessplans helfen, wie zum Beispiel die IHK.

Wichtig ist, dass du dein langfristiges Ziel, dass du mit deiner Selbstständigkeit erreichen willst, ausführlich und überzeugend beschreibst.”

Welche allgemeinen Tipps hast du, um erfolgreich den Gründungszuschuss zu beantragen?

Anika: “Natürlich solltest du dich immer so gut wie möglich auf alle Termine vorbereiten.

Um zunächst deinen Vermittler bei der Agentur für Arbeit dazu zu bewegen, dass du den Gründungszuschuss überhaupt beantragen darfst, würde ich zu Beginn den Ball flach halten. Offenbare nicht gleich deine Pläne und taste dich vorsichtig heran. Denk daran: Dein Vermittler muss dich eigentlich in eine feste Stelle vermitteln. Daher muss die Selbstständigkeit nur als Option aus der Arbeitslosigkeit heraus präsentiert werden.

Wichtig ist, weiterhin den Eindruck zu vermitteln, dass man durchaus auch an einer festen Position interessiert ist und auch Bewerbungen schreibt.

Und du darfst dich nicht entmutigen lassen, wenn dein Antrag abgelehnt wird. Denn du kannst in Berufung gehen. Ich musste das damals zum Glück nicht, aber ich hätte mir in dem Fall Unterstützung durch einen Gründungsberater geholt.

Denk daran, dass dir während deiner Arbeitslosigkeit Bildungsgutscheine zustehen. Diese kannst du dann für eine Gründungsberatung nutzen und dich damit gleichzeitig auf den Gründungszuschussantrag vorbereiten und noch zusätzliche Kosten sparen. Frag deinen Vermittler danach! Aber natürlich erst, wenn er bewilligt hat, dass du den Zuschuss beantragen darfst.”

Gründungszuschuss beantragen: Finanzielle Hilfe für den Start

Gründungszuschuss beantragen: Finanzielle Hilfe für den Start

Letzte Frage zum Schluss: Hast du noch Tipps für angehende Selbstständige?

Anika: “Fang einfach an! Oft lassen wir uns entmutigen, weil wir glauben, dass wir noch dies lernen müssen oder jenes Zertifikat machen sollten. Klar kannst du für alles eine Bescheinigung bekommen, aber ich garantiere dir, dass du dich damit am Ende auch nicht sicherer fühlst. Daher: Starte lieber heute! Und auf dem Weg wirst du alle nötigen Skills lernen, garantiert. Und der Gründungszuschuss kann dir am Anfang natürlich super die finanzielle Unsicherheit nehmen.”

 

Vielen Dank an Anika, dass sie meine Fragen so ausführlich beantwortet hat. Die ganze Bürokratie rund um den Start als Freelancer kann einen echt überwältigen – ich weiß. Deshalb möchte ich dir deinen Einstieg in ein selbstbestimmtes Leben als dein eigener Chef so leicht wie möglich machen. Ich versorge dich mit allen Informationen, die du auf deinem Weg zum erfolgreichen Freelancer brauchst. Wenn du weitere Unterstützung von mir möchtest, kann ich dir mein 6 Wochen Coaching-Programm ans Herz legen. 

Ich hoffe, auch du siehst nun etwas klarer und wagst dich, den Gründungszuschuss zu beantragen, um endlich als Freelancer durchzustarten. Hast du noch weitere Fragen zu dem Thema? Dann schreib sie mir in die Kommentare und ich werde Anika danach fragen!

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Selbstmotivation als Freelancer: 7 Tipps, die sofort helfen

Selbstmotivation als Freelancer: 7 Tipps, die sofort helfen

Die Arbeit als Freelancer bringt jede Menge Herausforderungen mit sich: Du musst deine Projekte strukturieren, dich um deine Kunden kümmern, Marketing betreiben und neue Anfragen beantworten. Und an manchen Tagen sind das alles scheinbar unüberwindbare Aufgaben. Wenn heute wieder so ein Tag ist, dann ist dieser Beitrag perfekt für dich. Ich erkläre dir, was Selbstmotivation überhaupt ist, warum du manchmal den Allerwertesten nicht hochbekommst, obwohl dir deine Projekte Spaß machen und verrate dir auch sieben Tricks, wie es doch wieder mit der Motivation klappt.

Die liebe Selbstmotivation und warum sie uns manchmal verlässt

Du kennst diese Phasen sicher auch: Vor dir liegt ein tolles Projekt von deinem Traumkunden, doch du starrst nur auf deinen Bildschirm und kommst keinen Schritt voran. Oder du hast eine extrem volle Woche vor dir und schon am Montagvormittag kannst du dich zu keiner Aufgabe bewegen. Warum fehlt uns manchmal die Selbstmotivation?

Als Freelancer bist du nicht mehr der Arbeitnehmer mit dem fest zugeteilten Aufgabengebiet. Im Gegenteil: Nun bist du für alle “Abteilungen” in deinem Unternehmen zuständig. Du musst dich um Kundenakquise kümmern, gleichzeitig jedoch Marketing betreiben, damit du überhaupt wahrgenommen wirst. Du bearbeitest alle Projekte und kennst bei allen Kunden den Stand der Dinge. Zwischendurch beantwortest du weitere Anfragen und fütterst deine Social-Media-Kanäle. Und vergiss bloß nicht, dich regelmäßig weiterzubilden, denn die Konkurrenz schläft nicht.

Du merkst schon: Als Freelancer bist du eine One Man- oder One Woman Show und musst viele Aufgaben koordinieren. Da ist es nicht verwunderlich, wenn dich angesichts des Arbeitspensums die Selbstmotivation verlässt. Warum überhaupt anfangen, wenn du doch nie fertig wirst?

Oder das Gegenteil passiert und du hast eine ziemliche Durststrecke vor dir und das einzige Projekt, an dem du arbeiten könntest, ist kompliziert, schlecht vorbereitet oder einfach nicht von deinem Wunschkunden.

Dass du als Freelancer manchmal mit deiner Selbstmotivation haderst, überrascht niemanden. Doch was ist Motivation eigentlich und welche Arten gibt es?

Selbstmotivation als Freelancer kann schwer sein

Selbstmotivation als Freelancer kann schwer sein

Selbstmotivation: Gibt es Unterschiede?

Selbstmotivation ist zunächst das Bedürfnis, eine Aufgabe anzugehen und sie auch erfolgreich abzuschließen. Generell gibt es zwei unterschiedliche Arten der Motivation.

Intrinsische Motivation: Du willst eine bestimmte Aufgabe unbedingt erledigen, weil es dir im Nachhinein ein gutes Gefühl gibt. Zum Beispiel überwindest du deinen inneren Schweinehund und gehst ins Fitnessstudio nach einem langen Arbeitstag. Denn das Gefühl der Zufriedenheit nach dem Sport ist für dich unbezahlbar. Die Selbstmotivation kommt also aus dir heraus.

Extrinsische Motivation: Du machst dich direkt an die Arbeit, weil dir als Belohnung etwas Tolles winkt, wie z. B. eine Provision oder ein Bonus, wenn du einen Auftrag besonders schnell oder gut erledigst. Die Motivation hängt also mit äußeren Einflüssen zusammen.

Selbstmotiviert als Freelancer – manchmal schwerer als gedacht

Doch warum bist du an manchen Tagen einfach nicht zu motivieren, egal wieviel Pizza, Sport, Kino, Eis, Geld am Ende winkt?

Häufig liegt das an diesen drei Gründen:

Angst zu Versagen: Die Angst, dass dir die nächste Aufgabe über den Kopf wächst, du dafür nicht gut genug bist und sie nicht zufriedenstellend erledigen kannst, lähmt dich. Du versuchst erst gar nicht, deine Selbstmotivation zu finden und lässt dich schnell von anderen, unwichtigen Aufgaben ablenken.

Burnout und Erschöpfung: Deine Woche hat definitiv mehr als 40 Stunden und ein Ende ist nicht in Sicht. Du funktionierst schon lange wie ein Duracell-Häschen und die Batterie ist bald leer.

Falsche oder keine klare Zielsetzung: Du arbeitest dich von einer Aufgabe zur nächsten, aber ein klares Ziel dahinter ist nicht zu erkennen. Oder der umgekehrte Fall tritt ein: Du hast dir so hohe Ziele gesteckt, dass es unwahrscheinlich ist, sie in einem sinnvollen Zeitrahmen zu erreichen. Fehlende oder falsche Ziele hindern deine Selbstmotivation extrem.

7 Tipps, wie du schnell wieder selbstmotiviert als Freelancer durchstarten kannst

Phasen, in denen deine Selbstmotivation scheinbar Urlaub ohne dich macht, wirst du immer wieder erleben. Daher habe ich sieben Tipps für dich, die du sofort anwenden kannst:

Glaube an dich selbst!

Zu Beginn deiner Selbstständigkeit hast du dein “Warum” klar vor Augen und weißt auch genau, wie deine Zukunft aussehen soll. Im Laufe der Zeit gerät das jedoch oft in Vergessenheit. Daher ist es wichtig, dass du dir diese Vision direkt am Anfang speicherst. Schreibe sie in ein Dokument und speichere es auf deiner Festplatte. Bastle dir ein Visionboard und hänge es in dein Arbeitszimmer. Nimm dir selbst ein Video auf und lege es in deinem Cloudspeicher ab. Und wenn die Selbstmotivation wieder auf dem Rückzug ist, hast du dein “Warum” schnell wieder vor Augen.

Schreibe deine Ziele auf!

Es ist bewundernswert, wenn du alles im Kopf abspeichern kannst. Trotzdem rate ich dir, deine Ziele aufzuschreiben. Nur so kannst du sie analysieren und feststellen, ob sie wirklich zu dir passen. Kannst du deine Ziele realistisch erreichen oder sind sie doch zu hoch gegriffen? Dabei ist es egal, ob du dir lieber Quartalsziele setzt oder gleich das ganze Jahr dafür nutzt.

Schaffe eine Arbeitsroutine, die zu dir passt!

Überlege dir genau, wie dein perfekter Tag aussehen soll. Möchtest du lieber morgens oder abends arbeiten? Ist dir ein fester Arbeitsplatz, zum Beispiel in deinem Arbeitszimmer, wichtig oder möchtest du an unterschiedlichen Orten arbeiten? Finde deinen Lieblingsort, denn eine schöne Arbeitsumgebung ist Selbstmotivation pur. Zusätzlich können dir kleine Rituale helfen, schneller in einen produktiven Modus zu kommen. Erstelle dir zum Beispiel eine Playlist mit deinen liebsten Liedern, die du immer abspielst, bevor du anfängst zu arbeiten. Und schalte vor allem alle Ablenkungen, wie dein Smartphone, aus.

Brich große Projekte in kleine Aufgaben herunter!

Wenn du nicht genau weißt, was du im Einzelnen tun musst, fühlst du dich schnell überfordert. Wenn dir deine To-Dos jedoch klar sind, kannst du sie dir für jede Woche konkret einplanen und gehst selbstmotiviert ans Werk. Dabei kannst du auch viel besser verfolgen, wie du dem Ende des Projekts immer näher kommst.

Belohne dich selbst für Teilziele!

Damit wären wir wieder bei den Belohnungen. Ein leckeres Essen, ein Ausflug, eine Runde in der Kletterhalle oder vielleicht auch einfach ein Nachmittag mit einem guten Buch in der Leseecke. Finde kleine Belohnungen, die du zu schätzen weißt und die du gleichzeitig problemlos in deinen Alltag einbauen kannst. Dann kannst du schnell wieder mit frischer Selbstmotivation ans Werk gehen.

Lerne nein zu sagen!

Ich verspreche dir: Nichts wird deine Selbstmotivation mehr pushen, als die gut überlegte Entscheidung gegen ein Projekt. Gerade zu Beginn deiner Selbstständigkeit als Freelancer neigst du dazu, jede Aufgabe anzunehmen, um deine Existenzängste in Schach zu halten. Aber auch dein Tag hat nur 24 Stunden. Daher musst du über kurz oder lang lernen, Anfragen abzulehnen. Das kannst du übrigens auch hervorragend auf deinen privaten Bereich anwenden: Du musst nicht bei jeder Party dabei sein und jedes Event mitnehmen, das in deiner Stadt stattfindet.

Falls dich übrigens gerade die Existenzängste als Freelancer plagen, dann schaue in meinen ausführlichen Artikel dazu. Dort findest du jede Menge Tipps, wie du am besten mit ihnen umgehst.

Selbstmotivation durch einen Teampartner

Selbstmotivation durch einen Teampartner

Suche dir einen Verbündeten!

Nichts hilft mehr, deine Selbstmotivation zu erhalten, als deine Sorgen und Probleme mit jemandem zu teilen, der dich versteht. Suche dir also einen Teampartner, der ebenfalls als Freelancer selbstständig ist und für den du im Gegenzug ein offenes Ohr hast, wenn es bei ihm kritisch aussieht.

Wenn du in deinem direkten Umfeld niemanden findest, dann schau doch direkt in meine Facebook-Gruppe. Dort findest du jede Menge Input und einen ganzen Haufen Freelancer, die in der gleichen Situation sind, wie du.

 

Selbstmotivation als Freelancer wird in deiner gesamten Selbstständigkeit ein wichtiges Thema sein. In manchen Phasen wirst du voll motiviert ans Werk gehen und sogar andere damit anstecken und an anderen Tagen wirst du dir am liebsten nur die Decke über den Kopf ziehen wollen. Doch dafür hast du jetzt diesen Artikel, der dich sicher schnell wieder aus deinem Tief holt.

Wie siehst du das Thema Selbstmotivation als Freelancer: Kennst du solche Hoch- und Tiefphasen auch? Was machst du dagegen? Berichte mir davon in den Kommentaren.

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